Ein Bild und sein Gedicht I
Judeliwäng
 
Bilder_Bänziger_003.jpg   Es sind grüeni Judeliwäng,
Wo tanzed uf em Mondplanet.
Gäg de Leermond wird’s dänn äng.
Dänn chunnt d’Frag, wer abe sett.

All vier Wuche heisst’s verschwinde.
D’Judeliwäng in vollem Flug
Chömed schnäll mit allne Winde
Uf d’Erde abe. S’isch kein Lug.

„Los Eugen“, händ’s na zu mir gseit,
„Ihr Erdeglöön, ihr sind bös dra.
Ihr känned gar nüt, wo eui treit
Zum Eure Schissplanet verlah.

Keis Schwäbe und kein Zauber, nüt!
Dänn glaubet au na alli Lüt
Nume as Gold. Das isch doch schwär –
Wie wänn die Schwäri öppis wär.

All tüend uf de Erde chläbe,
Bleischwär laschtet s’Läbe.
Jede Plan gaht voll danäbe,
Jedi Hoffnig isch vergäbe.“

Sie händ glachet, ich ha’s gseh.
Dänn händ’s mich gfräget: „Wottsch na meh
Vo dem Dreck uf dere Erde?
Eugen, tue doch Judeliwäng werde.“

Drum wart ich uf di helli Nacht,
Wo euise Vollmond volle lacht.
Ich schnalle d’Flügel a zum Gah,
Wil s’Vollmondliecht, das wär ja da,
Zum schnäll de Weg det ane finde
Und hine am Mond verschwinde.

Eugen Bänziger, 2001
 
 
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